radikal?

Radikal ist mehrdeutig. Gemeint ist die radikale Auslegung des Pädagogenspruchs: Klienten dort abholen wo sie sind.

 

Gemeint ist auch die radikale Arbeit am "gesehen werden" und "ich will Dir etwas zeigen"

 

Ein Ausgangspunkt ist das Bedürfnis aller Menschen "gesehen zu werden". Oft wird dieses Bedürfnis nicht angemessen zufriedengestellt. Menschen haben viele Ressourcen mit diesem Mangel umzugehen und entwickeln verschiedene Möglichkeiten diesen zu bewältigen.

 

Manchmal wird aus dem kindlichen "guck mal" ein "komm, ich zeig dir was". Es kann aber auch ein jugendliches "jetzt zeig ich es Dir aber" werden - eine riskante und herausfordende Variante. Diese Herausforderung bedarf eines offensiv wohlwollenden Blicks: Ja, ich sehe Dich! Zeig mir mehr!

 

An dieser Reibungsfläche können Spannungen abgebaut werden: wenn Ängste und Befürchtungen, Hoffnungen und Wünsche, Konflikte und Harmonien sichtbar werden. Wenn sie dargestellt werden dürfen - wenn die Existenz dieser Spannungen akzeptiert wird, wenn damit umgegangen wird.

 

Vielfalt birgt auch Spannung in sich.

 

Die entstehende Kunst soll diesen radikalen Aspekten gerecht werden. Nicht verletzen.

 

Der KUNST-wagen wird vermutlich die Menschen ansprechen, die sich nicht in Vereinen gut aufgehoben fühlen, denen die Schule kein befriedigendes Umfeld bietet, die von den kulturellen Angeboten nicht angezogen fühlen. Mit "KUNST-wagen" sollen "er-Fahrungen" möglich werden.

 

Meine Idee entspringt aus diesem Spannungsfeld.